Neaaves Tagebuch | |
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37. Tag Heuraka! Wir haben endlich den Eingang zur Höhle gefunden. Ich kann es kaum erwarten nun endlich den Enux zu betreten, aber Geru meint die anderen scheinen zu erschöpft zu sein. Deshalb werden wir die Nacht wohl hier draußen verbringen müssen um im Morgengrauen dann endlich unser Ziel zu erreichen. Eigentlich Blödsinn, denn in der Höhle ist es sowieso immer dunkel. 38. Tag Was für eine Enttäuschung! Da dachten wir wir hätten endlich den Enux gefunden und was ist: Nur ein paar Dutzend Schritte hinter dem Eingang ist der Gang verschüttet. Zum Freischaufeln fehlt uns das schwere Gerät, also werden wir uns einen anderen Zugang suchen müssen. Ich hoffe es gibt einen solchen und wir finden ihn. Ach, ich wünschte ich hätte damals gelernt wie man durch Felsen wandeln kann. 41. Tag Keine Neuigkeiten. Wir suchen weiterhin. 45. Tag Einen anderen Zugang haben wir zwar nicht gefunden, aber dafür eine alte verlassene Mine. Und wie es sich für eine richtige Mine gehört: große Schaufeln, schwere Pickäxte und dicke Brecheisen. Die Mine scheint von keinem uns bekannten Volk angelegt worden zu sein, normalerweise wäre ich sofort drauf und dran jeden einzelnen Stein hier umzudrehen um alles über dieses sonderbare Volk herauszufinden was es herauszufinden gibt, aber es sieht so aus als hätten wir dringlichere Dinge denen wir nachgehen sollten. 49. Tag In mühsamer Arbeit ist es uns gelungen das Werkzeug zum Eingang des Enux zu schaffen. Wenn Nedan uns nicht in die falsche Richtung geführt hätte wären wir schon einen Tag früher angekommen. Und so etwas schimpft sich also Navigator! 52. Tag Das Ausgraben erweist sich als noch schwieriger als eigentlich angenommen. Jetzt sind wir schon drei Tage dabei und wir sind erst 20 Schritte weitergekommen. Ich hoffe dieser Gang hat irgendwo noch mal einen nicht verschütteten Teil. 57. Tag Die Gruppe murrt und ist langsam aber sicher am Ende ihrer Kräfte. Ein paar wollen aufgeben und selbst Geru plagen mehr und mehr Zweifel am Vorhaben. Aber ich werde nicht so leicht aufgeben. Aroyru und Rehrit behaupten dies läge nur daran daß ich nicht so hart arbeite wie andere, aber ich kann doch nichts dafür daß ich nunmal nicht so kräftig gebaut bin. Meine Talente sind eben auf anderen Gebieten. 60. Tag Graben, buddeln, schaufeln. Sonst nichts neues. 61. Tag Erfolg! Der Gang ist frei. Natürlich bestehen diese Weichlinge wiedermal darauf die Nacht draußen zu verbringen. Und Geru hat ihrem weinerlichen Flehen auch noch nachgegeben. 62. Tag Endlich, endlich sind wir nun Richtung Enux vorgedrungen. Wie erwartet aber nicht erhofft wird der Weg wohl doch etwas länger sein. Zu allem Überfluß scheint es auch noch zahlreiche Fallen zu geben. Bis jetzt sind wir bis auf ein paar kleiner Verletzung aber recht glimpflich davon gekommen. 63. Tag Kaum sind wir einen Tag unter der Erde uns was passiert? Nedan tappt in unendlicher Tolpatschigkeit in eine Falle und bricht sich ein Bein. Ich habe den Bruch geheilt und den Knochen wieder verbunden, aber Nedan wird wohl den Rest des Tages rastend verbringen müssen. Und die ganze Gruppe natürlich auch. Wenn das so weitergeht kommen wir nie zum Ziel. 64. Tag Heute war wirklich kein guter Tag. Wir haben vier Mitglieder unserer Expedition verloren wegen einer blöden Grubenfalle. Aroyru ist hineingefallen beim Versuch die anderen drei zu retten. Inklusive meiner Wenigkeit bleiben also noch sieben übrig. 65. Tag Finli und Geru sind heute einer Blitzfalle zum Opfer gefallen. Von den beiden blieb nichts außer ein wenig Asche übrig. Nedan wäre auch fast hineingeraten als. Aber die Niete ist natürlich unmittelbar vorher gestolpert. Tja, Dummheit und Glück gehen eben Hand in Hand. Die anderen vier haben alle die Nase voll und wollen umkehren. Aber seit Gerus Tod führe ich jetzt die Gruppe. Und ich werde nicht umkehren. 66. Tag Und wieder zwei Leute verloren. Damit verbleiben nur noch drei tapfere um den Enux zu erreichen: Rehrit, Nedan und ich. Aber wir werden es um jeden Preis schaffen. 67. Tag Rehrit ist draufgegangen, aber wir, Nedan und ich, haben das Unmögliche geschafft: wir haben den Enux erreicht! Ich kann es selber kaum fassen. Nun haben auch endlich die Fallen ein Ende. Gleich neben dem Eingang befindet sich eine seltsame Maschine. Irgendwie sieht sie einladend aus. Ich glaube ich werde mich erstmal hiermit beschäftigen. Morgen früh werde ich Nedan fortschicken um eine Karte der Umgebung anzufertigen. Den Legenden nach soll der Enux ja eine riesige Kugel sein, die von lauter Gängen durchzogen wird. Nun, wenn Nedan die Karte angefertigt hat werden wir ja sein ob das stimmt oder nicht. 68. Tag Nedan ist wirklich ein Trottel. Überlebt all die Fallen nur um jetzt eine komische Maschine anzufassen und an einem Blitzschlag zu sterben. Selbst meine Magie konnte nicht mehr dagegen tun. Nun bin ich ganz allein hier unten. Irgendwie fühle ich mich etwas einsam und verlassen. Selbst Nedan war besser als niemand. Aber jetzt ist nicht die Zeit darüber nachzudenken. Es liegt viel Arbeit vor mir. Ich habe begonnen die seltsame Maschine zu untersuchen. Jeder Versuch die Maschine zu öffnen um ihr Inneres zu sondieren ist fehlgeschlagen. Ich werde es wohl auf magische Weise probieren müssen mehr über sie herauszufinden. 69. Tag Es scheint als könnte diese seltsame Gerätschaft mit mir kommunizieren! Ich habe das Prinzip noch nicht vollständig begriffen aber es scheint ähnlich wie beim Lesen der Gedanken von Tieren zu funktionieren. 70. Tag Ich mache wirklich erstaunlich Fortschritte. Je mehr ich mit der Maschine in Kontakt trete. desto mehr scheint sie mich zu verstehen. Dieses Teil ist wirklich ein hochinteressantes Artefakt. Bis jetzt habe ich nur herausgefunden daß die Fallen nicht dazu da waren alle die nicht würdig sind fernzuhalten, was auch immer damit gemeint sein mag. Nun, offensichtlich bin ich würdig, denn ich bin hier. Und ich werde nicht ruhen bis ich das Geheimnis das hinter dem Enux steckt gelüftet habe. Langsam plagen mich Kopfschmerzen, aber das liegt wohl daran daß ich seit drei Tagen nicht mehr geschlafen habe. Aber wer kann schon schlafen wenn so etwas interessantes vor jemandem liegt. 71. Tag Es wird immer interessanter. Es fällt mir noch etwas schwer das zu glauben aber: Was wir, oder besser gesagt ich, hier gefunden habe könnte eine völlige Revision der bisherigen Geschichte vieler, oder gar aller Völker bedeuten. Es scheint als seien die viele Völker vor mehreren tausend Jahren von einer seltsamen hochentwickelten Spezies hierher gebracht worden. Wie lange es genau zurückliegt weiß ich noch nicht genau da ich mit der Umrechnung ihrer Einheiten nicht vertraut bin. Auch habe ich noch nicht herausgefunden warum und wie sie es vollbracht haben. Vor allem interessiert mich aber wo wir denn herkamen bevor wir hier lebten. Wenn nicht diese entsetzlichen Kopfschmerzen wären. Heilzauber haben dagegen auch nicht geholfen. Aber ich darf jetzt nicht aufgeben, nicht jetzt, so kurz vor dem Ziel. 72. Tag Gar sonderlich sind die Bilder die ich sehe: die Umrisse von sowohl bekannten als auch unbekannten Kontinenten sind auf einer Kugel aufgeprägt die im Sternenmeer hängt. Und um die Kugel dreht sich ein Ring. Im Hintergrund sehe ich Elcaalux und zwei Monde. Was das wohl bedeuten mag? Hoffentlich sind es keine Fieberträume. Ich würde ja weitermachen, aber ich bin heute zu schwach dafür. Vielleicht bin ich morgen in einer besseren Verfassung, wenn ich etwas Schlaf bekommen habe. 73. Tag Ich muß hier raus! Ich bin heute morgen aufgewacht und dachte nur noch daran. Was auch immer hier ist das mich umbringen will, ich muß ihm entfliehen. Aber ich bin zu schwach zum gehen, meine Beine tragen mich nicht mehr. Ach, soll es mein Schicksal sein hier zu sterben, fernab von allen die mir lieb und teuer sind? Soll die Welt denn nie erfahren was ich hier gefunden habe? Das darf nicht sein, das darf einfach nicht sein! Neaaves Leichnam und dieses Tagebuch liegen seitdem im Enux, tief unter der Erde. Bis zum heutigen Tage ist niemand mehr zum Enux vorgedrungen. Die Inhalte dieses Tagebuches sind niemandem bekannt. |
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(c) Lakyr | Sayelan.net | 2016-09-18 12:19 GMT |